Camping mit Hund – entspanntes Reisen für Mensch und Tier
Für viele Camper ist ein Urlaub ohne Rocky oder Waldi nicht denkbar – und für viele Vierbeiner, allen voran Hunde, ist Camping die perfekte Urlaubsform, geht sie doch mit viel Natur, Freiheit und Zeit mit der Familie einher. Aber: Reisestress ist ein Thema! Wie Sie sich bestens auf den Campingurlaub mit Ihrem Hund vorbereiten? Dazu haben wir Ihnen hilfreiche Tipps zusammengestellt.
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Das Wichtigste in Kürze
- Hunde mit in den Urlaub nehmen: Camping ist eine der besten Optionen
- Packen, Probefahrten, Platzwahl – wichtige Faktoren für eine gelungene Reise
- Tipps für eine gut sortierte Reiseapotheke für Ihren Hund
Tipps für einen gelungenen Urlaub mit „Wau-Effekt“
Camping ist eine wunderbare Möglichkeit, einen entspannten und erlebnisreichen Urlaub mit Ihrem Vierbeiner zu verbringen. Ob Strandspaziergänge, Sightseeing oder Schwimmen im Meer: Genießen Sie die beste Zeit des Jahres mit Ihrem Hund, abseits von Hotelstress und strengen Regeln in Ferienappartements! Zwar gehen auch Katzen, Wellensittiche und Co. mit auf Reisen – statistisch sind jedoch Hunde die Begleiter Nummer 1 beim Camping.
So auch die beiden Boston Terrier Sirius und Osito: Zusammen mit ihrem Frauchen Andrea und Herrchen Dieter reisen sie gerne ans Meer, ebenso sind sie gerne zum Wandern und Sightseeing unterwegs. In diesem Blogbeitrag gibt die Familie Tipps aus ihrer Erfahrung rund ums Camping mit Hunden.
Was ist anders beim Urlaub mit Hund? „Das Maß an Organisation! Es geht bereits damit los, sich ausgiebig mit dem Reiseziel zu beschäftigen, also sind dort Tiere – in unserem Fall Hunde – erlaubt, ist der Campingplatz hundefreundlich, welche Unternehmungen sind in der Umgebung möglich“, berichtet Dieter aus langjähriger Urlaubserfahrung. Denn nur wenn Ihre Fellnase und Sie sich gleichermaßen wohlfühlen, kann es ein entspannter Urlaub für alle werden.
Im Folgenden finden Sie zahlreiche praktische Tipps – von der Reiseplanung über das Eingewöhnen des Hundes im Camper bis zum Verhalten von Mensch und Tier auf dem Campingplatz.
Passende Campingplätze finden
Hundefreundliche Campingplätze zeichnen sich durch Hundeduschen, Freilaufflächen, Hundestrand oder Agility-Parcours aus. Auf Plätzen, auf denen Hunde lediglich erlaubt sind, ist nicht unbedingt an Extra-Ausstattungen für Hunde gedacht.
Online finden Sie zahlreiche Seiten für Campingplätze mit Hund unterschiedlicher Ausstattung, zum Beispiel unter hundefreundliche-campingplaetze.de, ebenfalls bieten Campingportale wie Pincamp oder camping.info Infos und Suchmöglichkeiten nach Plätzen für Hunde. In dem Beitrag Hundefreundliche Campingplätze des Online-Magazins CamperStyle finden Sie eine Auswahl an Plätzen in verschiedenen europäischen Ländern.
Vorbereitungen rechtzeitig starten
Zur Reisevorbereitung gehört, frühzeitig zu prüfen, ob Einreisepapiere für den Hund benötigt werden, ob der Impfschutz noch aktuell ist und welche Gesundheitsrisiken im Urlaubsland ein Thema sein könnten. Besprechen Sie sich am besten mehrere Wochen vor Reiseantritt mit Ihrer Tierärztin, ob Vorkehrungen oder Medikamente für das aktuelle Reiseziel notwendig sind.
Achtung: Bei Reisen außerhalb der EU und auch bei Wiedereinreise in die EU sind oftmals spezielle Gesundheitsdokumente notwendig, deren Ausstellung im Rahmen bestimmter zeitlicher Fristen erfolgen muss. Gleiches gilt für mögliche Parasitenbehandlungen. Informieren Sie sich dazu am besten auf den Websites der jeweiligen Länder. Eine Übersicht zu wichtigen Dokumenten und Behandlungen bei Reisen innerhalb der Europäischen Union finden Sie hier: https://europa.eu/youreurope/citizens/travel/carry/pets-and-other-animals/index_de.htm.
Richtig packen fürs Haustier
Futter, Spielzeug, Boxen, Decken, Buggy: Spätestens beim Packen werden Sie merken – Hunde brauchen eine Menge Gepäck. Sie sind noch nicht so routiniert bei dem Packthema oder das erste Mal mit Hund unterwegs? Dann kann eine detaillierte Übersicht zur Reiseplanung inklusive Pack-Checkliste hilfreich sein. In jedem Fall einpacken: Reiseapotheke für Mensch und Hund!
Reiseapotheke für den Hund
Gabriela Schmid ist Tierheilpraktikerin in Augsburg und selbst gerne mit Hunden unterwegs. Sie empfiehlt folgende Grundausstattung für die Reiseapotheke – immer unter der Berücksichtigung, was Ihr Hund mag und verträgt!
- Mullbinden
- Zeckenzange
- Heilerde (bei Erbrechen und Durchfall)
- Hirschtalg (für trockene, rissige Pfoten)
- Traumeel*-Salbe für Hunde (bei Gelenkbeschwerden, Verstauchungen)
- Baldriantee (bei Unruhe): Achtung: schwach aufgießen, abkühlen lassen, zusätzlich zum Wassernapf!
- Zwiebelsaft (gegen Mückenstiche): Den angesetzten Zwiebelsaft nicht in der Nähe von Augen, Nase oder im inneren Ohr anwenden!
- Olivenöl (bei Ohrmilben): Das Olivenöl am besten mit einer Pipette ins Ohr träufeln.
- Aloe Vera (bei Sonnenbrand): Wunderbar ist eine frische Pflanze, aus der das Gel aus dem Blatt direkt auf die betroffene Stelle gegeben wird. Ansonsten gibt es Salben. Besonders Collies und weiße Katzen sind bezüglich Sonnenbrand gefährdet.
- Kochsalz (bei Bindehautentzündung): Geben Sie einen Esslöffel Kochsalz auf einen Liter handwarmes Wasser und vermischen Sie dieses gut. Spülen Sie nun vorsichtig das Auge aus. Zugluft und kalte Luft unbedingt vermeiden (besonders am Schlafplatz und während der Fahrt).
Probefahrten zum Eingewöhnen
Sollte Ihr Vierbeiner kein leidenschaftlicher Autofahrer sein, ist ein langsames Gewöhnen an das Fahren empfehlenswert. Denn allein, wenn der Motor eines Reisemobils startet, ist schon der Geräuschpegel erheblich anders als im leisen Pkw. Das rechtzeitige Üben sollte einige Wochen vor der Reise beginnen, damit genug Zeit für mögliche Trainingseinheiten (bei Bedarf mit einem Hundetrainer) bleibt. Wichtig ist, dass Ihr Hund einen sicheren Platz im Auto oder Wohnmobil hat – und zwar im doppelten Wortsinn: einen Wohlfühlplatz mit Sicherheitsgurt oder feststehender Box.
Wohnmobil und Wohnwagen passend ausstatten
Platzbedarf und Komfort sind bei Campern immer ein Thema. Je nach Reiseziel und -zeit, nach Größe und Anzahl der Hunde sowie Ihrem individuellen Anspruch ist folgende (Zusatz-)Ausstattung für Ihr Reisemobil oder den Wohnwagen eine Überlegung wert:
- Klimaanlage
- Zusatzfedersystem für mehr Fahrkomfort
- Hydraulisches Nivellierungssystem für einen sicheren und stabilen Stand für Kastenwagen, Wohnmobile und Wohnwagen
- Antischlingersystem für sicheres Fahren mit dem Wohnwagen
- Rangiersystem zum komfortablen Einparken des Caravans
- Zusätzlicher Diebstahlschutz, etwa mit einer Radkralle
Dieter hat seinen Caravan für die Reisen mit Sirius und Osito ebenfalls mit einem Plus an Komfort aufgewertet: „Ohne unseren Mover, dem Mammut von AL-KO, wären wir schon öfter aufgeschmissen gewesen – seien es extrem enge Parzellen auf dem Campingplatz oder besonders anspruchsvolle Steigungen, die manuell nicht zu schaffen waren. Einmal war sogar eine Zufahrt zum Campingplatz so eng, dass wir abhängen und mit dem Mammut um die Ecke fahren mussten.! Außerdem hat er die Radkralle PROSAFE mit im Gepäck: „Die PROSAFE gibt uns ein Gefühl der Sicherheit, vor allem, wenn unser Haus auf Rädern mal ganz allein auf einem Campingplatz steht, was schon ab und an mal vorkommt.“
Sicherheit während der Fahrt
Ein Hund im Auto gilt per Gesetz als Ladung. Wo Sie ihn im Pkw, im Van oder Wohnmobil verstauen, ist Ihnen überlassen. Im Wesentlichen gibt es folgende Möglichkeiten:
- Transportbox im Pkw oder in der Heckgarage
- Hundebox im Reisemobil (Achtung: Wurfgeschoss, für sicheren Stand sorgen!)
- Anschnallen mit Geschirr und Gurt.
Und nicht vergessen: Genügend Pausen für sich selbst und Ihren Vierbeiner einplanen!
Endlich Urlaub! Verhalten auf dem Campingplatz
Am Ziel angekommen ist die passende Platzwahl entscheidend für einen entspannten und erholsamen Urlaub für Mensch und Tier. Idealerweise wählen Sie eine Parzelle, auf der Ihr Hund selbst entscheiden kann, ob er sich ein kühles Schattenplätzchen sucht oder sich die Sonne aufs Fell scheinen lässt. Liegt der Platz am Rand mit mehr Ruhe und weniger Durchgangsverkehr, ist das ein zusätzliches Plus.
Für einen sicheren und stabilen Stand bringen Sie Ihren Camper in die Waage. Je nach Platzbeschaffenheit braucht es Hilfssysteme, etwa ein hydraulisches Nivellierungssystem für Ihr Wohnmobil oder Ihren Caravan. Denn steht Ihr Camper sicher und stabil, sorgt dies auch für entspannten Schlaf und angenehme Ruhepausen für und mit Ihrem Vierbeiner.
In den meisten Reiseländern Europas gilt eine Leinen- oder Anbindepflicht auf dem Standplatz – aus Rücksicht auf andere Camper. In erster Linie sollten Sie sich immer mit der Platzordnung vertraut machen, um zu sehen, was erlaubt ist und was nicht. Als Anlein-Anker zu empfehlen sind Anbindepfosten, die per Spirale in den Boden gedreht werden. Oder mobile Bodenanker, gerne auch ein geeigneter Baum – Hauptsache, es ist ein festes Gegenstück. Für harte Böden gibt es Platten mit Ösen, die unter die Räder des Campers gelegt werden. Darf der Hund ohne Leine laufen, greifen Camper gern auf einen Hundezaun zurück, so dass er sich auf der Parzelle frei bewegen, aber nicht an Nachbars Kaffeetisch kann.
Und auch wenn Ihr Waldi nicht so auf Filmabende steht, ein warmes Plätzchen am Abend oder ein klimatisiertes Wohnmobil an einem heißen Tag schätzt er sicher: In unserem Elektronik-Portfolio finden Sie zahlreiche Produkte vom Bedienpanel bis zum Solarregler – für smarte, vernetzte Technologie per App-Steuerung.
Haben Sie Ihr kleines Urlaubsdomizil auf vier Rädern eingerichtet? Dann können Sie jetzt ausgiebige Familienzeit mit Ihrem Vierbeiner genießen. Wie Sie ihm im Urlaub bewusst noch mehr Aufmerksamkeit schenken können? Tierheilpraktikerin Gabriela Schmid hat Tipps zur Achtsamkeit zusammengestellt – für noch mehr „Wau“ im Urlaub!
Exkurs: Achtsamkeit und Pflege für Ihren Vierbeiner
Gönnen Sie Ihrem vierbeinigen Gefährten jeden Tag eine Extraportion Aufmerksamkeit. Notieren Sie Auffälligkeiten und erstellen Sie gegebenenfalls Fotos – bei einem späteren Besuch beim Tierheilpraktiker oder der Tierärztin können Ihre Aufzeichnungen wichtige Anhaltspunkte für eine Diagnose geben.
- Fell: Schauen Sie sich das Fell genau an: Gibt es kahle Stellen? Ist das Fell stumpf? Fallen beim Durchkämmen an bestimmten Stellen mehr Haare aus als sonst? Bei stumpfem Fell können Sie dem Futter zwei bis drei Tropfen Olivenöl beimischen. Dies macht das Fell wieder glänzend.
- Pfoten: Bevor Sie Ihren Vierbeiner nach der Ankunft aus dem Camper lassen, prüfen Sie – vor allem an heißen Tagen – zuvor mit Ihrer Handinnenfläche die Temperatur des Bodens. Hundepfoten sind mit einem Nervensystem ausgestattet. Die Temperatur ist für das Tier gefühlt um einiges heißer als für Menschen. Hat Ihr Vierbeiner trockene, rissige Pfoten, pflegen Sie die Ballen am besten abends mit einem Hirschtalg-Roll-on. In wenigen Tagen sind sie wieder geschmeidig.
- Krallen: Die Krallen kürzen sich bei korrektem Lauf am Boden von selbst ab. Prüfen Sie regelmäßig, ob die Krallen gleichmäßig abgelaufen sind. Unregelmäßigkeiten beim Aufsetzen der Pfote können auf Beschwerden im Bewegungsapparat hinweisen.
- Ohren: Klappen Sie die Ohren Ihres Hundes auf und betrachten Sie das Ohr. Fallen Ihnen Unebenheiten auf? Knoten oder Abszesse? Wenn Sie kleine schwarze Punkte sehen, könnte es sich um die Kotabsonderungen von Ohrmilben handeln. Vor allem, wenn sich Ihr Hund wegen Juckreiz oft schüttelt, ist das ein Indiz. Träufeln Sie mit der Pipette ein bis zwei Tropfen handwarmes Olivenöl ins Ohr. Das Olivenöl tötet nach ein paar Tagen die Milben ab. Achtung: Verkrustungen im Ohr auf keinen Fall abkratzen! Gehen Sie nicht mit Ohrstäbchen oder mit dem Finger in den Gehörgang!
- Zähne: Schauen Sie sich die Mundschleimhäute an. Sehen Sie Unregelmäßigkeiten oder Hautabszesse? Knoten? Rötungen? Die meisten Vierbeiner entwickeln Zahnstein. Zahnstein können Sie vorsichtig mit dem Fingernagel „abknibbeln“. Auch eine Zahnreinigung mit spezieller Hundezahnpasta und einer weichen Zahnbürste kann Wunder bewirken. Gegen Mundgeruch schneiden Sie frische Petersilie ins Futter.
Diplom-Kauffrau Gabriela Schmid ist Tierheilpraktikerin in Augsburg. Kontakt: fellnasana@e-mail.de
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