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Campingfahrzeug richtig beladen

Sicherheit für Sie und die anderen Verkehrsteilnehmer – darum geht es bei der richtigen Beladung. Natürlich spielen auch Fahrkomfort, Spritverbrauch und technische Grenzen eine Rolle. Doch letztlich sind das Nebenschauplätze des eigentlichen Themas: der Fahrsicherheit.

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Einräumen, packen und los geht’s in den nächsten Urlaub! | © AL-KO

Das Wichtigste in Kürze

  • Gewicht und Gewichtsverteilung sind die wesentlichen Faktoren für eine sichere Fahrt
  • Tipps für eine korrekte Beladung und zur Reduzierung von Gewicht
  • Begriffe kurz erklärt – von Achslast bis zulässiges Gesamtgewicht

Warum eine korrekte Beladung wichtig ist

Die maßgeblichen Faktoren für die richtige Beladung sind Gewicht und Gewichtsverteilung. Sowohl zu viel Gewicht als auch zu wenig können sich negativ auf das Fahrverhalten auswirken. Sind beide Faktoren korrekt aufeinander abgestimmt, haben Sie alles richtig gemacht. Doch wie geht das und was kann passieren, wenn nicht?

Wichtige Faktoren bei Kastenwagen und Wohnmobilen

Kleine und große Campingfahrzeuge bieten üblicherweise viel Stauraum im Heck – sei es unter den Betten im Van oder in der Heckgarage des Wohnmobils. Gleichzeitig ist die Zuladung an Gewicht begrenzt, vor allem bei Modellen bis 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht. Diese Kombination aus potenzieller Überladung und der Gewichtskonzentration im Heck birgt ein Gefahrenpotenzial bei unachtsamer Beladung.

Die Besonderheiten bei Wohnwagen

Bei Wohnwagen kommt noch ein weiterer Faktor hinzu: die Gefahr des Schlingerns oder Aufschaukelns während der Fahrt bis hin zum Umkippen. Ist der Anhänger über-, unter- oder falsch beladen, kann das schon bei mittleren Geschwindigkeiten zu Fahrproblemen führen. Neben der Beladung ist auf ein moderates Fahrtempo, Windgefahr auf Brücken oder bei Böen, angemessenes Tempo bei Kurvenfahrten und Serpentinenstrecken zu achten. Technische Ausstattungen wie eine Antischlingerkupplung unterstützen bei einem komfortablen, sicheren Fahren. Sollte doch einmal eine Notsituation eintreten: Reduzieren Sie sofort die Geschwindigkeit, machen Sie keine Vollbremsung!

Gewicht und Gewichtsverteilung perfekt abstimmen. | © CamperStyle.de
Gewicht und Gewichtsverteilung perfekt abstimmen. © CamperStyle.de

Richtig beladen: unsere Top 7-Tipps

Korrekt beladen heißt, nicht zu überladen, nicht zu wenig beladen und die Gewichtsverteilung sinnvoll wählen:

  1. Die angegebenen Gewichtsgrenzen einhalten.
  2. Schwere Ladung im Campingfahrzeug möglichst tief und um die Achsen herum verstauen.
  3. Mittelschwere Sachen wie Schuhe, Küchengeräte oder Nahrungsmittelvorräte in den bodennahen Stauräumen oder Unterschränken lagern.
  4. In den oberen Fächern leichte Gegenstände transportieren wie etwa Kleidung und leichtes Campinggeschirr.
  5. Ladung so sichern, dass bei Bremsmanövern nichts im Fahrzeug herumfliegen und so zum gefährlichen Geschoss werden kann – das heißt, lose Gegenstände in Staufächern unterbringen und/oder verzurren.
  6. Mitreisende Haustiere müssen während der Fahrt wie die Fahrzeuginsassen gesichert sein. Denn Hund und Katze gelten im Auto per Gesetz als Ladung. Dazu eignen sich Transportboxen, Hundeboxen (mit sicherem Stand) oder Anschnallen mit Gurt und Geschirr.
  7. Campingfahrzeug zur Sicherheit abschließend komplett beladen wiegen.

Campingfahrzeug wiegen: so geht’s

Wenn Sie Ihren Camper wiegen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Besitzen Sie selbst keine Waage, können Sie extern, etwa beim ADAC, beim TÜV, bei Speditionen oder auch Abfalldeponien nachfragen, ob Sie mit Ihrem Camper auf die Waage fahren dürfen.

Auch gibt es im Campingfachhandel kleine tragbare Waagen, die man unter die Räder legt oder mit deren Hilfe die Stützlast ermittelt werden kann. Noch komfortabler geht es für Caravan-Besitzer mit dem AL-KO Stützrad mit Lastanzeige, das bereits eine eingebaute Wiegefunktion besitzt. Sie finden es in unserem Webshop.

Das AL-KO Stützrad mit Lastanzeige sorgt für eine Gewichtskontrolle während des Packens. | © AL-KO
Das AL-KO Stützrad mit Lastanzeige sorgt für eine Gewichtskontrolle während des Packens. © AL-KO
Die Küchenausstattung ist ein nicht zu unterschätzender Gewichtsfaktor – hier bieten sich leichte Materialien und Campinggeschirr an. | © AL-KO
Die Küchenausstattung ist ein nicht zu unterschätzender Gewichtsfaktor – hier bieten sich leichte Materialien und Campinggeschirr an. © AL-KO

Was tun bei Überladung?

Wie Sie Gewicht reduzieren

Wie Sie das Gewicht Ihres Campingfahrzeugs auch prüfen – kommt dabei heraus, dass das zulässige Gesamtgewicht überschritten ist, hilft nur eines: die Ladung reduzieren. Sonst kann es passieren, dass Sie bei Kontrollen vor Ort Ihr Equipment in bereitgestellten Containern entsorgen müssen: Denn bei Überladung kann Ihnen das Weiterfahren untersagt werden.

Effektive Stellschrauben zum Reduzieren des Gewichts sind:

  • Nicht mit vollem Wassertank fahren – sowohl Frischwasser als auch Schmutzwasser ablassen und lieber vor Ort auffüllen.
  • Gasflaschen aus Alu nutzen – sie sind mehr als die Hälfte leichter im Leergewicht als Stahlflaschen.
  • Küchenausstattung und Geschirr aus leichten Materialien einpacken.
  • Kleidung und Schuhe wohlüberlegt auswählen und nicht zu viel an Reserve einpacken.
  • Möglichst auf Luxusartikel verzichten, etwa Küchenmaschine, zusätzliche Campingmöbel, schwere Grills, viele Bücher.
  • Auch Kosmetikartikel wie Duschbad, Shampoo, Bodylotion & Co. bringen einiges auf die Waage.

Strafen bei falscher Sicherung und Überladung

Die Straßenverkehrsordnung (StVO) in Deutschland sieht für Überladung ein Bußgeld als Sanktionsmaßnahme sowie Punkte in der Verkehrssünderdatei in Flensburg vor. Die Maßnahmen staffeln sich je nach Überschreitung des zugelassenen Gewichts. In Deutschland gibt es eine Toleranz von 2 % für Fahrzeuge über 7,5 Tonnen sowie eine 5%-Toleranz für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen. In anderen Ländern ist das nicht der Fall, dort gelten strengere Regeln. Details finden Sie in unserem Beitrag Bußgelder bei Überladung.

Ebenfalls kann ein Bußgeld für nicht korrekt gesicherte Gegenstände auf Sie zukommen: Hier wird zwischen einer nicht ausreich­enden Sicher­ung der Ladung gegen Herab­fallen, einer Gefährdung sowie Sachbeschädigung unterschieden. Die Bußgelder belaufen sich auf 35 Euro bis zu 75 Euro mit einem Punkt.

Achslast, Gesamtgewicht, Zuladung & Co.

Wir erläutern die wichtigsten Begriffe rund um korrekte Beladung und sichere Fahrt – inklusive der Info, wo die Angaben in den deutschen Fahrzeugpapieren zu finden sind.

Leergewicht

  • Angabe in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) unter Punkt G

Das Leergewicht eines Campingfahrzeugs gibt die Masse an, die das Wohnmobil oder der Wohnwagen in fahrbereitem Zustand aufweist. Dazu zählt die vom Hersteller eingebaute Zusatzausstattung, ein zu 90 Prozent gefüllter Tank, eine gefüllte Gasflasche sowie ein voller Frischwasser- und Toiletten-Spülwassertank. Diese Definition ist kritisch zu betrachten, denn was die Hersteller in diese Angabe reinrechnen, variiert häufig. Einige legen auch noch ein Fahrer-Gewicht von 75 Kilogramm zugrunde. Deshalb: Am besten selbst wiegen und von diesem Ausgangswert die Zuladung berechnen.

Zulässiges Gesamtgewicht (zGG)

  • Angabe in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 (Fahrzeugschein) unter Punkt F.1

Das zulässige Gesamtgewicht eines Kastenwagens, Wohnmobils oder Wohnwagens wird als zulässige Gesamtmasse bezeichnet. Es ist das Gewicht, das maximal inklusive aller Gegenstände und Ausstattungen erreicht werden darf, um sich im Straßenverkehr zu bewegen. Das Gesamtgewicht eines Wohnwagengespanns errechnet sich aus der  Summe zGG Zugfahrzeug + zGG Caravan = zGG Gespann.

Zuladung und Auflastung

Die Zuladung ist die Differenz aus dem zulässigen Gesamtgewicht des Campingfahrzeugs und dessen Leergewicht. 

  • Beispiel: Zuladung = 3.500 kg (zGG) - 3.000 kg (Leergewicht) = 500 kg

Sollten Sie mit der Zuladung für Ihren Caravan nicht auskommen, lohnt es sich, über eine Auflastung nachzudenken. Mit einer Auflastung Ihres Wohnwagens erhöhen Sie das zulässige Gesamtgewicht und können mehr Equipment mitnehmen oder Zusatzausstattung installieren. Alles zum Thema Auflastung Ihres Wohnwagens inklusive einer Checkliste für die Erstanfrage finden Sie auf unserer Website.

Achslast

  • Angabe in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter der Ziffer 8

Die Achslast gibt an, wie viel Gewicht auf der Achse/den Achsen liegt und auf die Fahrbahn übertragen wird. Diese Angabe gilt für Kastenwagen, Wohnmobile, Wohnwagen und Zugfahrzeuge gleichermaßen.

Lastindex der Reifen

  • Angabe im Code auf der Reifenflanke ablesbar (zusätzlich Informationen zu Reifengröße, Breite, Felgendurchmesser, Geschwindigkeitsindex)

Der Lastindex (LI, auch: Tragfähigkeit) gibt die Belastbarkeit eines Reifens an. Jedem LI-Wert wird eine bestimmte Belastbarkeit des Reifens bei einem vorgegebenen Luftdruck von 2,5 bar zugeordnet. Für ein sicheres Fahren darf die Tragfähigkeit der Reifen nicht überschritten werden. Zudem ist es sinnvoll, das Alter der Reifen im Blick zu behalten.

  • Beispiel: Die Reifenkennzeichnung ist: 225/65 R16 91 CP 109 Q – dabei gibt die 109 den Lastindex Ihres Reifens an. Er besagt, dass der Reifen bis zu 1.030 kg tragen kann. Zur Entschlüsselung des Lastindex gibt es Tabellen im Internet.

Stützlast

  • Angabe in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter Punkt 13

Diese Kennzahl betrifft das Zugfahrzeug eines Gespanns und beschreibt das Gewicht, mit dem die Deichsel des Wohnwagens auf den Kugelkopf der Anhängerkupplung des Zugfahrzeugs wirkt. Messbar ist die Stützlast mit Hilfe einer Stützlastwaage oder einer integrierten Waage am Stützrad. Man kann sie mit folgender Formel berechnen:

  • Stützlast = (Maximale Stützlast Zugfahrzeug x Länge Deichsel) / Abstand Achsmitte zu Stützradmitte

Anhängelast

  • Angabe in der Zulassungsbescheinigung Teil 1 unter Punkt O

Die Anhängelast (auch: Zuglast) betrifft das Zugfahrzeug und gibt an, wie hoch das Gewicht, das es ziehen darf, sein kann. Dieses Gewicht ist unter anderem vom Fahrzeugmodell und der Anhängevorrichtung abhängig und liegt üblicherweise zwischen 1.500 Kilogramm bis 4.500 Kilogramm für große Geländewagen.

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