Sicheres Fahren mit dem überlangen Segelflugzeuganhänger: ein Profi berichtet
„Über den Wolken, muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ – Segelflieger kennen das erhabene Gefühl, wenn sie durch die Luft gleiten. Der Blick aus der Vogelperspektive lässt die Anspannung vor dem Start schnell vergessen.
Doch bis sich der Segelflieger der Schwerkraft widersetzt, bedarf es einer gründlichen Vorbereitung. Dabei spielt der Transport des Segelfliegers mit dem Anhänger eine wesentliche Rolle. Dieser kann sich abenteuerlich gestalten, bei einem 16 Meter langen Gespann, welches vom Ausmaß mit einem Sattelzug vergleichbar ist. Umso erstaunlicher, dass sich zum perfekten Segelflug zahlreiche Tipps, aber wenige zum Thema „Sicheres Fahren mit dem Segelflugzeuganhänger“ finden lassen. Worauf muss bei Fahrten mit dem Anhänger geachtet werden? Welche Hilfsmittel erleichtern den Transport? Wie werden die Verkehrssicherheit und der Komfort erhöht?
Gute Fahrt, perfekter Flug
Lukas Hilbers, Ausbilder im Segelflugzeugverein AKAFLIEG Braunschweig gibt die Antworten. Gleich, ob zum Flugplatz, zum Wettbewerb oder zur Werkstatt – die Mitglieder fahren im Jahr durchschnittlich 15.000 Kilometer mit dem Segelflugzeuganhänger.
Grundsätzlich sollte bei den ersten Fahrten mit Segelflugzeuganhänger immer ein erfahrener Segelflieger mitfahren. „Denn die Größe des Anhängers ist eine oftmals unterschätzte Herausforderung. Gerade das Durchfahren enger Kurven bereitet oft Probleme, da das Heck sehr weit ausschwenkt, während das kurveninnere Rad dazu neigt, die Kurve zu schneiden. Zudem ist der leichte, aber große Aufbau anfällig für Seitenwind und neigt dadurch leicht zum aufschaukeln. Hier ist die Anti-Schlinger-Kupplung AKS 3004 (AL-KO Sicherheitskupplung) hilfreich. Dank der vier Reibbeläge unterdrücken diese aufkommende Schlinger- und Nickbewegungen. In einer Notsituation lässt sich das Gespann so schneller beruhigen.“
Zudem empfiehlt Hilbers seinen Schülern eine seitliche Anhänger-Beleuchtung, damit andere Verkehrsteilnehmer die Länge des Gespanns besser wahrnehmen können. Genauso muss sichergestellt sein, dass Federung und Dämpfung, speziell bei älteren Anhängern, noch voll funktionsfähig sind.
Komfortables, ermüdungsfreies Fahren
Beim Thema Komfort des Segelflugzeuganhängers vertritt er eine eindeutige Ansicht: Der Komfort eines guten Anhängers ergibt sich aus seinen leicht bedienbaren Einbauten sowie guten Fahreigenschaften. Wichtig sind eine hohe Eigenstabilität und eine geringe Neigung zum Aufschaukeln. So lassen sich auch lange Fahrten ermüdungsfrei bewältigen.
Vor allem bei schlechtem Wetter rät der Fachmann, ruckartiges Bremsen und zu hohe Kurvengeschwindigkeiten zu vermeiden, da der Anhänger sonst zu stark auflaufen und ins Rutschen geraten kann. Ein wirkungsvolles Hilfsmittel, das bis zu fünf Meter Bremsweg spart, ist die sich selbst nachstellende Premium-Bremse AAA (AL-KO Automatic Adjustment). Hilbers erklärt: „Mit der Bremse können Sie noch mehr Fahrkomfort genießen, da durch das sanfte Bremsen der Anhänger nicht mehr ruckartig aufläuft.“
Zukünftig würde sich Hilbers über eine Art „Park Distance Control“ freuen, die beim Rückwärtsfahren Hindernisse in der Nähe des Anhängers anzeigt. „Das wäre sicherlich ein erheblicher Komfort- und Sicherheitsgewinn.“
Dank der sicheren Fahrt mit dem Segelflugzeuganhänger steht dem perfekten Flug nichts mehr im Wege.